Neue Wege der Prävention und Hilfe bei Gewalt in Paarbeziehungen im ländlichen Raum

Kampagne

Öffentlichkeitskampagne „Partnerschaftsgewalt geht alle an“

mehrjährig - mehrdimensional - multimedial - diversitätssensibel

Ziel der mehrjährigen Öffentlichkeitskampagne ist es, Partnerschaftsgewalt gegen Frauen zu enttabuisieren und die Zivilgesellschaft für diese Gewalt zu sensibilisieren. Die Bevölkerung soll aktiviert werden, nicht mehr weg- sondern hinzusehen und zu handeln.

Dazu werden zweimal jährlich unter Schirmherrschaft des Landrats unterschiedliche Veranstaltungen in ausgewählten Kommunen des Landkreises umgesetzt. Rund um Aktions- und Gedenktage wie beispielweise den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (25.11.), den internationalen Tag der Familie, den Mutter- oder Vatertag informieren und sensibilisieren wir durch ansprechende Formate wie Theatervorführungen, Ausstellungen, Lesungen, Vorträge, Podiumsdiskussionen, Infostände, Flyer, Postkartenaktionen, Poster oder auch Videoclips.

Sommer 2024: Zukunftswerkstatt „Partnerschaftsgewalt geht alle an!“

Zum Abschluss der mehrjährigen Öffentlichkeitskampagne „Partnerschaftsgewalt geht alle an!“ unter der Schirmherrschaft des Landrats Sandro Zehner, fand am 08.07.2024 eine ganztägige Zukunftswerkstatt im Rokokosaal, Alleesaal-Gebäude in Bad Schwalbach statt.

Geleitet durch die professionelle Moderation von Axel Flinker, „agonda. Agentur für Dialog und Entwicklung“, kamen über 30 Personen aus dem Rheingau-Taunus-Kreis zusammen, die mit dem Thema Gewalt in Paarbeziehungen fachlich befasst sind: Neben Vertreter:innen des etablierten Netzwerks „Runder Tisch Häuslicher Gewalt“ nahmen auch jene teil, die Funktionen innehaben, die sie zu wichtigen Kooperationspartner:innen machen, u.a. Schulsoziarbeit, Frühe Hilfen und Jobcenter.

So versammelten sich Engagierte mit Wissen und Überlegungen dazu, was dem Ziel bislang entgegensteht, dass Frauen und Männer im Rheingau-Taunus-Kreis ein gewaltfreies Leben in der Paarbeziehung leben können, was im Kreis hierfür bislang fehlt und was noch verbessert werden kann, damit Gewaltbetroffene und Gewaltausübende entsprechend der völkerrechtlich bindenden „Istanbul Konvention“, d.h. dem Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, niedrigschwellig und in ausreichendem Umfang Hilfe, Unterstützung und Beratung erhalten.

05/2024: „Geh nicht vorbei!“ / Öffentlichkeitskampagne Teil 6


In Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Eltville und dem Völkercafé der Philipp-Kraft Stiftung

Der sechste und letzte Teil der Öffentlichkeitskampagne „Geh nicht vorbei!“ Rote Schuhe gegen Partnerschaftsgewalt fand am 13.05.2024 und 25.05.2024 in Eltville statt.

Datum / Uhrzeit Veranstaltung
13.05.2024, 15:00 - 17:00 Uhr Workshop „Gemeinsam stark gegen Partnerschaftsgewalt“ im Rahmen des offenen Begegnungstreffs Völkercafé der Philipp-Kraft Stiftung im Mehrgenerationenhaus 1, Eltville
15.05.2024, 15:00 - 18:00 Uhr Kunstaktion „Geh‘ nicht vorbei! Rote Schuhe gegen Partnerschaftsgewalt an Frauen“ sowie Infostände und ein interaktiver Sprayspace, in Eltville
15.05.2024, ab 19:00 Uhr Filmvorführung „Nach dem Urteil“ sowie anschließendes Filmgespräch mit Rudolf Worschech, epd. Film

Workshop „Gemeinsam stark gegen Partnerschaftsgewalt“

In Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Eltville und dem Völkercafé der Phillipp-Kraft Stiftung fand am 13.05.2024 der Workshop „Gemeinsam stark gegen Gewalt“ im Mehrgenerationenhaus in Eltville statt.

Kunstaktion „Geh nicht vorbei! Rote Schuhe gegen Partnerschaftsgewalt“

Die Kunstaktion „Geh‘ nicht vorbei! Rote Schuhe gegen Partnerschaftsgewalt an Frauen“ legt den Fokus auf die überwiegend unsichtbaren Opfer, welche durch die ausgestellten roten Schuhe repräsentiert werden, und informiert über personale und gesellschaftliche Folgen von Gewalt in der Paarbeziehung. Die Aktion fordert dazu auf, an dem Problem nicht vorbeizugehen, sondern für die Beendigung von Partnerschaftsgewalt einzutreten. Die Kunstaktion fand am Internationalen Tag der Familie statt, denn die Folgen von Partnerschaftsgewalt betreffen das gesamte Familiensystem. Die Aktion geht zurück auf das Kunstprojekt „Zapatos Rojos“ (Rote Schuhe), das 2009 von der mexikanischen Künstlerin Elina Chauvet im Kampf gegen Femizide ins Leben gerufen wurde.

Filmvorführung „Nach dem Urteil“

„Nach dem Urteil“ ist ein französisches Filmdrama über Häusliche Gewalt von Xavier Legrand aus dem Jahr 2017, der auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig den Preis als bestes Erstlingswerk gewann. Der Film rückt die Mitbetroffenheit von Kindern ins Zentrum der Handlung, in dem er aus der Perspektive des 11-jährigen Sohnes Julien die fortgesetzte psychische und physische Gewalt seines Vaters Antoine gegen seine Mutter Miriam auch nach der Trennung der Eltern erfahrbar macht. Trotz der vorliegenden ärztlichen Befunde über die Misshandlung von Juliens älterer Schwester, der 17-jährigen Josephine, durch den Vater und der Aussage von Miriam über Antoines ausgeübte Partnerschaftsgewalt, die sie jedoch nicht angezeigt hatte, erhält Antoine vom Familiengericht das Umgangsrecht für den Sohn. Dies, obwohl Julien ausgesagt hat, den Vater nicht sehen zu wollen. Die gerichtlich vorgeschriebenen Wochenenden benutzt Antoine dazu, den Sohn durch Einschüchterungen, Drohungen und vermehrt den Einsatz körperlicher Gewalt über die Mutter auszufragen, ihren neuen Wohnsitz zu erfahren und sie dort auch aufzusuchen. Die Übergriffe und Bedrohungen gegen Julien und seine Mutter Miriam steigern sich immer mehr, bis zu dem Punkt, dass er beide nachts in ihrer Wohnung mit seinem Jagdgewehr zu töten versucht, was dank einer couragierten Nachbarin, die die Polizei ruft, gerade noch verhindert werden kann.

11/2023: Ausstellung „Und das soll Liebe sein…?
Warnsignale häuslicher Gewalt erkennen – benennen – handeln“ / Öffentlichkeitskampagne Teil 5


Im Rahmen der Kampagne „Partnerschaftsgewalt geht alle an“ des Forschungsprojektes „AusWege“ an der Hochschule RheinMain

Die Ausstellung „Und das soll Liebe sein?“ will für Warnsignale, die auf eine (entstehende) Gewaltdynamik hindeuten, sensibilisieren, und zwar sowohl Betroffene als auch deren Umfeld. Entwickelt wurde die Ausstellung vom Dachverband der autonomen Frauenberatungsstellen NRW e.V.© auf Grundlage der gleichnamigen Bildgeschichte von Rosalind B. Penfold©, die selbst eine mehrjährige Gewaltbeziehung er- und überlebt hat. Auf den Roll Ups der Ausstellung wird eindrucksvoll deutlich, auf welche zum Teil subtile Weise sich erste Warnsignale eines beginnenden Kreislaufs von psychischer, physischer, sexueller und sozialer Gewalt zeigen können.

Die Texte auf den Roll-Ups sind in folgenden Sprachen: Deutsch, Englisch, Russisch, Französisch, Spanisch, Türkisch und Arabisch.

Die Ausstellung fand statt von Dienstag, 07. November bis Donnerstag, 09. November 2023 im Kulturtreff „Die Scheune“, Beinstr. 11, 65366 Geisenheim

Datum / Uhrzeit Ausstellung
07.11.2023, 17.00 - 18.30 Uhr Eröffnungsveranstaltung mit Grußworten, szenischer Lesung und interaktiver Führung
8.11. & 9.11., 14:00 und 16:00 Uhr Interaktive Führungen | Führungen für Schulklassen auf Anfrage
09.11.2023, 18.30 - 20.30 Uhr Abschlussveranstaltung mit Grußworten, Erfahrungen aus dem Hilfesystem, szenischer Lesung und interaktiver Führung

06/2023: „Sexuelle Gewalt in Paarbeziehungen:
Bedeutung medizinischer Fachkräfte für die Primärprävention im ländlichen Raum“ / Öffentlichkeitskampagne Teil 4


Im Rahmen der Informationsveranstaltung zur Verstärkung des Netzwerks „Medizinische Soforthilfe nach sexueller Gewalt im Rheingau-Taunus-Kreis“

Organisiert von der Gleichstellungsbeauftragten, Binia Ehrenhart-Rosenberger, und dem Kreisgesundheitsamt wurde die Veranstaltung im Saal des Bürgerhauses Taunusstein, die zum Projekt „Medizinische Soforthilfe im Rheingau-Taunus-Kreis“ informierte, von Gesundheitskoordinatorin des Kreises, Beate Sohl moderiert. Neben dem Vortrag der wissenschaftlichen Mitarbeiterin von AusWege, Angela Merkle, über „sexuelle Gewalt in der Paarbeziehung und die Bedeutung medizinischer Fachkräfte für die Primärprävention im ländlichen Raum“ stellten die kooperierende Fachberatungsstelle bei sexualisierter Gewalt, Wildwasser Wiesbaden e.V., die Beratungs- und Informationsstelle gegen Häusliche Gewalt sowie „Haus für Frauen in Not“, Caritas Wiesbaden-Rheingau-Taunus e.V. und die Familiensprechstunde der „Frühen Hilfen“ den rund 40 Teilnehmenden ihre Arbeit vor.

Primäre Zielgruppe waren Fachkräfte aus dem Gesundheitsbereich, insbesondere aus Arzt- und psychotherapeutischen Praxen. Hinzu kamen Vertreter:innen der Wohlfahrtsverbände, der Schulsozialarbeit und der Polizei des Kreises.

Datum / Uhrzeit Veranstaltung
28.06.2023, 14.30 - 18.00 Uhr Informationsveranstaltung zum Projekt „Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung im RTK“

„Kein Grund sich zu schämen, sondern sich helfen zu lassen.“

Foto: Binia Ehrenhart-Rosenberger, Gleichstellungsbeauftragte des Rheingau-Taunus-Kreises (l.) und Beate Sohl, Gesundheitskoordinatorin des Kreises und den Referentinnen der Veranstaltung

www.Rheingau-Taunus.de

11/2022: „Partnerschaftsgewalt geht Männer an!“ / Öffentlichkeitskampagne Teil 3


Der dritte Teil der Öffentlichkeitskampagne im November 2022, also unter Bezugnahme auf den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen jeweils am 25. November, firmierte unter dem Titel „Partnerschaftsgewalt geht Männer an!“. Mit diesem thematischen Fokus verfolgten wir das Ziel, die hohe Bedeutung zu verdeutlichen, die dem couragierten Eintreten von Männern gegen diese Gewalt zukommt und welche Möglichkeiten auch für sie bestehen, bei Partnerschaftsgewalt im eigenen Umfeld aktiv zu werden.

In Verbindung mit der Eröffnung der auf fünf Jahre angelegte Plakatkampagne der Gleichstellungsbeauftragten des Rheingau-Taunus-Kreises „Gesicht zeigen gegen Gewalt an Frauen“ galt es in einer moderierten Podiumsdiskussion im Kreishaus Bad Schwalbach aufzuzeigen, wie etwa Freunde, Angehörige, Nachbarn oder Kollegen aktiv werden und Betroffene unterstützen können. Bewusst gemacht werden sollte, dass Partnerschaftsgewalt keine Privatsache ist, die Betroffenen auf ein aktives und unterstützendes Gemeinwesen sowie das Engagement von Frauen und Männern gegen Partnerschaftsgewalt angewiesen sind und auch für das Umfeld von Betroffenen professionelle Angebote der Information und Unterstützung bestehen, um handlungsfähig zu werden und dazu beizutragen, diese Gewalt zu stoppen.

Wie schon bei den vorangegangenen Veranstaltungen berichtete der Wiesbadener Kurier ausführlich über die Veranstaltung (Link zum Artikel).

Datum / Uhrzeit Veranstaltung
22.11.22, 18:00 - 20:00 Uhr Podiumsdiskussion zum Thema „Partnerschaftsgewalt geht Männer an! Wie können Männer gegen Gewalt an Frauen aktiv werden?“ und Eröffnung Plakatkampagne „Gesicht zeigen gegen Gewalt“

Foto: © Pressestelle Rheingau-Taunus-Kreis

Podiumsdiskussion zum Thema „Partnerschaftsgewalt geht Männer an! Wie können Männer gegen Gewalt an Frauen aktiv werden?“

Im Anschluss an die Eröffnungsrede von Landrat Frank Kilian diskutierten – moderiert von Sandra Rauchstädt, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Projektes AusWege – neben Frank Kilian als Schirmherr der Öffentlichkeitskampagne drei Expert:innen aus dem Gewaltschutz die Fragestellung des Abends und gaben Einblicke in ihre Arbeit:

  • Achim Dilcher, Diplompädagoge und systemischer Berater bei BIZeps e.V., Beratungsstelle für Männer und Jungen in Wiesbaden, zu dessen zentralem Aufgabengebiet die Beratung von Tätern häuslicher Gewalt gehört.
  • Stefan Genscher, Polizeihauptkommissar und Leiter der Regionalen Ermittlungsgruppe der Polizei im Rheingau Taunus Kreis, Wiesbaden.
  • Ilse Gießer, Dipl. Sozialarbeiterin, Leiterin von „Haus für Frauen in Not“, Bad Schwalbach des Caritas Verbandes Wiesbaden-Rheingau-Taunus und eine der vier Praxispartnerin von AusWege.

Foto: © Angela Merkle

Eröffnung Plakatkampagne „Gesicht zeigen gegen Gewalt“

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion eröffnete die Gleichstellungsbeauftragten des Rheingau-Taunus-Kreises, Binia Ehrhart-Rosenberger, ihre auf fünf Jahre angelegte Plakatkampagne „Gesicht zeigen gegen Gewalt an Frauen“. Die erste Plakatreihe steht unter dem Motto „Die Feuerwehr(t) sich“: Acht Feuerwehrmänner des Kreises, darunter Kreisbrandinspektor Christian Rossel, sowie Landrat Frank Kilian ließen sich für die Kampagne porträtieren und stehen somit öffentlich und sichtbar für ein Engagement gegen Gewalt an Frauen in ihrem Kreis ein. Die Plakate werden in den Kommunen, den Feuerwehrhäusern und der Verwaltung des Rheingau-Taunus-Kreises ausgestellt.

Das liebevoll gestalteten Büfett des „Förderkreis Haus für Frauen in Not“ rundete die Veranstaltung ab und gab vielfältige Gelegenheit für die Teilnehmenden miteinander ins Gespräch zu kommen.

05/2022: „Familie – (k)ein sicherer Ort?!“ / Öffentlichkeitskampagne Teil 2


In Kooperation mit der Stadt Geisenheim und der Beratungs- und Interventionsstelle des Caritas Verbandes Wiesbaden - Rheingau - Taunus

Der zweite Teil der Öffentlichkeitskampagne unter dem Motto „Familie - (k)ein sicherer Ort?!“ beleuchtete die Situation von gewaltbetroffenen Frauen und deren Kindern. Die drei Veranstaltungen fanden alle rund um die im Monat Mai begangenen Gedenk- und Feiertage mit Familienbezug wie den Mutter- und den Vatertag sowie den Internationalen Tag der Familie statt.

Datum / Uhrzeit Veranstaltung
8.5.2022 Interaktiver Infostand auf dem Frühlingserwachen (Muttertagsfest)

Mitmachstationen zu „Ist das schon Gewalt?“ und „Wer kann bei Partnerschaftsgewalt helfen?“ sowie Diskussions- und Informationsangebote
15.5.2022 Filmvorführung des Spielfilms „Der Taucher“ und anschließendes Filmgespräch mit dem Regisseur Günter Schwaiger aus Österreich, moderiert durch Rudolf Worschech, epd Film
18.5.2022 Lesung mit Uwe- Micheal Gutzschhahn aus dem Jugendroman „You are not safe here“ von Kyrie McCauley mit anschließender Diskussion im Kulturtreff „die Scheune“

Begleitet von der Ausstellung des Wif e.V., Wiesbaden und Verpflegung durch den Förderverein für das Haus für Frauen in Not des Caritas-Verbandes, Bad Schwalbach

Interaktiver Infostand auf dem Frühlingserwachen (Muttertagsfest)

Der Infostand auf dem gut besuchten Familienfest der Stadt Geisenheim zielte darauf ab, mit den Besucher:innen in der Stadtöffentlichkeit ins Gespräch zu kommen. Bei interaktiven Aktionen konnte am Infostand das eigene Verständnis von Gewalt erfahrbar werden. Was ist eigentlich Gewalt in der Paarbeziehung und wo fängt diese an? Welche Form von Gewalt, insbesondere körperliche und psychische Partnerschaftsgewalt, empfinde ich als besonders gravierend oder als weniger bedeutsam? Wie könn(t)en wir alle betroffenen Familien helfen? Diese und viele weitere Fragen konnten anhand von an Erwachsene und ältere Kinder angepasste Statements mit den anwesenden Fachkräften aus dem Gewaltschutz und den Wissenschaftler:innen der Hochschule diskutiert werden. Der Stand bot darüber hinaus zahlreiche Informationen über Partnerschaftsgewalt und professionelle Hilfen für Betroffene und Angehörige.

Der Taucher (2019)

Die Östereicherin Irene (Franziska Weisz) lebt mit ihrer Tochter Lena (Julia Franz Richter) auf der spanischen Ferieninsel Ibiza. Hier scheint sie am Strand und unter Palmen ein sorgenfreies Leben zu führen. Bis eines Tages ihr brutaler Ex-Mann Paul (Alex Brendemühl) mit Rehaugen und Entschuldigungen vor ihrer Tür steht. Der erfolgreiche Musiker hat seine Frau mehrmals verprügelt, gedemütigt und geschlagen. Nun sucht er aber plötzlich die Annäherung an Irene und vor allem die Versöhnung, um einen von Irene angestrebten Prozess gegen sich, der einer öffentlichen Hinrichtung gleichkommen würde, zu verhindern. Soll sich Irene, die noch immer Gefühle für ihren Ex-Mann zu haben scheint, noch einmal auf Paul einlassen und die hohe Summe annehmen, die er ihr als beträchtliche Entschuldigung anbietet?

Quelle: Filmstarts

Kyrie McCauley: „You are not safe here“ (2020)

Der Roman „You are not safe here“ beschreibt den Alltag mit einem gewalttätigen Vater aus der Sicht der 17-jährigen Leighton und rückt somit die Perspektive von Teenagern in den Mittelpunkt. Dr. Uwe- Michael Gutzschhahn, der Übersetzer des Romans, las eindrückliche Passagen aus dem Werk der US-amerikanischen Autorin vor. Leighton fühlt sich dafür verantwortlich, ihre Mutter und ihre beiden jüngeren Schwestern vor der Gewalt ihres Vaters zu beschützen. Gleichzeitig möchte sie das Leben einer „normalen“ Jugendlichen führen und Pläne für ihre eigene Zukunft schmieden.

11/2021: „Gewaltige Liebe?!“ / Öffentlichkeitskampagne Teil 1


In Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten des Kreises

Der erste Teil der Öffentlichkeitskampagne unter dem Titel „Gewaltige Liebe?!“ fokussierte auf die von Partnerschaftsgewalt betroffenen Frauen und beleuchtete in den unterschiedlichen Formaten die Verläufe, die Auswirkungen aber auch die Auswege aus der Gewalt.

Datum / Uhrzeit Veranstaltung
15.11.2021
19:00 Uhr
Filmvorführung des Dokumentarfilms „Una Primavera“ und anschließendes Filmgespräch unter Zuschaltung mit der Regisseurin Valentina Primavera, moderiert durch Rudolf Worschech, epd Film
22.11.2021
19:00 Uhr
Online Lesung mit Simone Schmollack aus ihrem Buch „Und er wird es wieder tun“

Aus Interviews mit von Partnerschaftsgewalt betroffene Frauen
24.11.2021
19:00 Uhr
Filmvorführung des Spielfilms „Der Taucher“ und anschließendes Filmgespräch mit dem Regisseur Günter Schwaiger aus Österreich, moderiert durch Rudolf Worschech, epd Film

Abgesagt wegen der verschärften Corona- Pandemie Vorschriften
29.11.2021
19:00 Uhr
Online Vortrag Dr. Thorsten Kahl : „Häusliche Gewalt, Ursachen und rechtliche Abwehrmöglichkeiten“

Vortrag und Diskussion mit dem Opferanwalt Dr. Kahl, ursprünglich geplant im Bürgerhaus Taunusstein

Una Primavera (2018)

Fiorella, 58, Mutter von drei Kindern, beschließt nach einer letzten Episode häuslicher Gewalt, ihren Mann und das gemeinsame Haus zu verlassen. Nach 40 Jahren Ehe beantragt sie die Scheidung.

Auf der Suche nach Freiheit versucht sie, sich ihr eigenes Leben zurückzuerobern und es endlich für sich zu beanspruchen. Die Filmemacherin Valentina Primavera, Fiorellas jüngste Tochter, folgt den ersten Schritten ihrer Mutter in die unbekannte Zukunft.

Eine komplexe Reise beginnt, die sowohl sie selbst als auch die Gemeinschaft mit den zutiefst verankerten patriarchalischen Strukturen konfrontiert und vor allem deren verheerende Auswirkungen auf Familie und Gesellschaft aufzeigt.

Simone Schmollack: „Und er wird es wieder tun“ (2017)

Die taz- Journalistin Simone Schmollack las in einer Online-Lesung ausgewählte Fallbeschreibungen aus Ihrem Buch „Und er wird es wieder tun“ vor. Für dieses Buch sprach sie mit Frauen, die Opfer von Partnerschaftsgewalt wurden, und begleitete sie für eine Weile. Die Ihr erzählten Geschichten verwendet sie anonymisiert und verbindet in ihrem Buch die Schilderung der Sachlage von Partnerschaftsgewalt mit den Erzählungen der Betroffenen auf eine sehr berührende Weise. Die Zuhörer:innen gewannen so einen tiefen Einblick in die Problematik.

Dr. Thorsten Kahl

Dr. Thorsten Kahl berichtete in seinem Vortrag über seine Arbeit als Anwalt in der Vertretung von Betroffenen von Gewalt in Paarbeziehungen. Er zeigte anhand von Fallbeispielen auf, welche rechtlichen Möglichkeiten Opfer haben. Fachkräfte und Interessierte konnten im Anschluss Fragen stellen und diskutieren.

Herbst 2021: Podcast und Artikelserie zu häuslicher Gewalt im Wiesbadener Kurier


Im Herbst 2021 initiierten wir im Wiesbadener Kurier eine 6-teilige Artikelserie zu „Häuslicher Gewalt“ im Lokalteil des Rheingau-Taunus-Kreises. Neben der Artikelserie erstellten die beiden Autorinnen Julia Dibiasi und Lea Hellbach auch einen Podcast im Format „Rheingehört!“, in dem sie unter anderem den folgenden Fragen zum Thema häusliche Gewalt auf den Grund gegangen sind:

  • Warum bleiben Opfer trotzdem oft bei ihren Peinigern?
  • Wieso ist dieses Thema insbesondere in ländlichen Räumen noch immer stark tabuisiert?
  • Und welche regionalen Hilfsangebote gibt es für Betroffene und deren Umfeld?

Dabei haben sie sich insbesondere auf den Rheingau-Taunus-Kreis bezogen. Im Gespräch erklären sie, wie sie zu dem Thema kamen, geben Einblicke in ihre Recherchen und gehen auch auf die Emotionalität der Thematik ein.

Der Podcast über den folgenden Link hörbar: